Black Sails Kritik. Das bessere Fluch der Karibik?

Piraten!! Die Helden meiner Kindheit. Bei einem Kinderfasching war ich der böse, einäugige Haudegen. Der Schrecken der sieben Kinderzimmer.

Leider war die Leinwandpräsenz der Freibeuter für viele Jahre auf ein paar schlechte Filme beschränkt. Doch dann kam „Fluch der Karibik“ und plötzlich waren Piraten wieder modern. Auf dieser Popularitätswelle kam auch die Serie „Black Sails“ ins heimische Wohnzimmer.

Wo bei Johnny Depp und seinen Schergen immer mehr das Übernatürliche in den Vordergrund drängte, beschränkt sich „Black Sails“ auf die Piraten und ihr Leben.

Endlich Freibeuter ohne den ganzen Hokuspokus. Aber ist die Serie wirklich so gut und lohnt es sich, sie anzusehen?

Worum geht es bei Black Sails?

Die Story von „Black Sails“ spielt in etwa 20 Jahre vor der Handlung des Romans „Die Schatzinsel“.

Der berüchtigte Piraten Captain Flint macht Jagd auf ein spanisches Handelsschiff, welches einen Schatz von unvorstellbarem Wert transportiert.

In Nassau, der Heimat vieler Piraten, werden Komplotte um die Herrschaft über die Karibikinsel geschmiedet.

Die Engländer wollen das Piratenproblem endgültig lösen und schicken eine Armada von mehreren Kriegsschiffen aus.

Und zwischendurch gibt es Liebe, Verrat, Action und jede Menge historischer Persönlichkeiten.

Ist Black Sails die beste Piratenserie?

Die Frage ist einfach zu beantworten.

Ja.

Das kann aber auch daran liegen, dass es keine ernsthafte Konkurrenz gibt. Außer ihr betrachtet die „Fluch der Karibik“ Filme ebenfalls als Miniserie. Aber auch hier würde sich „Black Sails“ klar durchsetzen.

Leider fällt mir sonst keine Serie über Freibeuter ein. Achja, da gibt es noch „Crossbones“, aber die Serie wurde ja eingestellt, bevor die erste Staffel überhaupt beendet war.

Somit ist „Black Sails“ ganz klar die beste Piratenserie.

Warum ist Black Sails sehenswert?

Black Sails Kritik

Ha, da gibt es sehr viele Gründe. Aber der Reihe nach.

Fangen wir einmal mit der Ausstattung an. Obwohl die Serie ein vergleichsweise niedriges Budget hat, wirkt das Setting doch sehr authentisch.

Die Kostüme sind in Ordnung und auch die Schauplätze wirken sehr realistisch. Die Stadt Nassau ist da mein persönlicher Favorit. Wenn ich mir eine Piratenstadt in der Karibik vorstellen muss, dann ist Nassau verdammt nahe dran.

Das wichtigste bei einem Piratenfilm ist das Schiff. Man denke nur an die „Black Pearl“ von „Fluch der Karibik“.

Auch in „Black Sails“ gibt es viele wunderbare und sehr schöne Schiffe zu bewundern. Hier haben sich die Produzenten nicht lumpen lassen.

Ich vertrete die Meinung, dass eine gute Story das Wichtigste in einer Serie ist. Was nutzt mir eine großartige Optik und geile Effekte, wenn die Geschichte dahinter nichts taugt?

„Black Sails“ macht hier sehr viel richtig.

Der Spannungsbogen wird langsam, aber stetig aufgebaut. Die Charakterentwicklung ist Großteils glaubwürdig und die Story dreht sich oft um 180 Grad. Wer heute dein Freund ist, kann dich morgen schon töten wollen.

Um Spoiler zu vermeiden, gehe ich an diesem Punkt nicht ins Detail.

Sehr gute Schauspieler.

Ehrlich, ich kannte vor „Black Sails“ keinen der Schauspieler. Nur Tom Hopper war mir von „Game of Thrones“ ein Begriff.

Aber ich kann euch beruhigen. Die Darsteller machen ihre Sache Großteils wirklich großartig. Zwei von ihnen möchte ich besonders erwähnen.

Luke Arnold als Long John Silver.

Anfangs mochte ich die Figur des Silver überhaupt nicht. Ja, er nervte mich sogar sehr. Aber mit der Zeit machte er eine Wandlung durch, und Arnold spielt das wirklich sehr überzeugend.

Und der zweite Kandidat ist Zach McGowan, welcher Charles Vane darstellt. Dieser Vane ist eigentlich ein richtiger Kotzbrocken, hat aber sein Herz an der richtigen Stelle. McGowan verleiht dieser Figur das nötige Charisma und hat eine unglaubliche Ausstrahlung.

Blutig, blutiger, Black Sails.

Black Sails Kritik

Die FSK für die Serie pendelt zwischen FSK12 und FSK18.

Das zeigt schon, dass es sich nicht um ein Leichtgewicht der Gewaltdarstellung handelt.

Es wird geschossen, gehackt, gestochen, erwürgt, geschlitzt und Kiel geholt.

Apropos Kiel geholt: Ich kann mich an keine Szene in einem Film oder in einer Serie der letzten Jahre erinnern, welche sich mir so auf den Magen geschlagen hat. Ich möchte jetzt nicht spoilern, aber hier bekommt das Wort „aufgeschlitzt“ nochmals eine ganz andere Bedeutung.

Dass es ein paar nackte Frauen und Männer zu sehen gibt, sorgt aber heutzutage eh nicht mehr für einen großen Aufschrei.

Reichlich Action.

„Black Sails“ bietet reichlich Action mit Wumms.

Wenn sich die Schiffe beschießen, sieht das schon verdammt gut aus. Hier merkt man vom geringen Budget nicht wirklich viel.

Aber es gibt auch abseits des Meeres genug Action.

Eine Schlüsselrolle übernimmt hier das Fort von Nassau. Das haben die Produzenten richtig schön hinbekommen.

Kampf Mann gegen Mann gehört ebenso dazu, wie große Massenschlachten. Ich sollte vielleicht sagen, Kampf Frau gegen Mann. Denn mit den Frauen in „Black Sails“ ist wahrlich nicht zu spaßen.

Fazit:

Black Sails“ ist pures Piratenvergnügen.

Die Story beginnt in den ersten Folgen noch sehr verhalten, nimmt aber immer mehr Fahrt auf.

Die Darsteller sind durchwegs sehr gut. Ein paar halt mehr, einige weniger.

Actionfans kommen ebenfalls auf ihre Kosten. Und mit Kunstblut wird wahrlich nicht gegeizt.

Das Setting ist sehr authentisch und überzeugt auf See, als auch am Land.

Einziger Kritikpunkt von mir, sind diese furchtbar weißen Zähne. Ein paar Charaktere haben so unecht wirkende Beißerchen. In einer Zeit, wo Skorbut und dergleichen sehr verbreitet war, fällt das halt unangenehm auf. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau.

Wer genug von Captain Jack Sparrow und seinem ewigen Fluch hat, der sollte Captain Flint eine Chance geben. Er ist nicht nur der bessere Pirat, sondern spielt auch in der besten Serie über Piraten.

Habt ihr „Black Sails“ schon gesehen? Wie ist eure Meinung, schreibt es in die Kommentare.