Cobra Kai Staffel 3 Kritik

Eigentlich dürfte es die Serie „Cobra Kai“ gar nicht geben.

Nach den miserablen Teilen drei und vier der Karate Kid Saga und dem durchwachsenen Remake von 2010, hätte ich nie mit einer Serie gerechnet.

Aber gottseidank haben die Produzenten alles richtig gemacht und nehmen uns auf eine Reise mit, wo wir Daniel und Johnny als Erwachsene begleiten dürfen.

Warum diese Idee zündet, möchte ich euch gerne in meiner Cobra Kai Staffel 3 Kritik erklären.

Die Handlung der dritten Staffel von Cobra Kai.

Wir erinnern uns an den dramatischen Cliffhanger am Ende der zweiten Staffel.

Miguel stürzt bei einer Massenschlägerei in der High-School über ein Geländer und niemand weiß, ob er überlebt hat.

Die dritte Staffel beginnt damit, dass Miguel im Krankenhaus im Koma liegt. Johnny gibt sich die Schuld daran und gibt sich wieder seinem Freund und Namensvetter Johnny Walker hin.

Daniel kämpft mit dem Ruf seines Autohauses, immerhin hatte sein Schüler Robbie Miguel über das Geländer gekickt. Daniel muss sogar eine Übernahme seines Lebenswerkes verhindern.

Die Fronten zwischen den Dojos „Cobra Kai“ und „Miyagi-Do“ sind vollkommen verhärtet. Die Kids der beiden Dojos prügeln und mobben sich bei jeder sich bietenden Gelegenheit.

In Rückblenden erfahren wir mehr über John Kreese und warum er zu so einem Badass geworden ist.

Es gibt überraschende Allianzen und wir dürfen bekannte Gesichter aus den Karate Kid Filmen wiedersehen.

ACHTUNG SPOILER!! Solltet ihr die dritte Staffel noch nicht gesehen haben, springt bitte gleich zum Fazit.

Wer ist der Gute und wer ist der Böse in „Cobra Kai“?

Cobra Kai Staffel 3 Kritik
Copyright:Netflix

In den Karate Kid Filmen war die Welt noch so einfach.

Daniel LaRusso war der Gute und Johnny Lawrence war der Böse.

Aber mit dem Start von „Cobra Kai“ verschob sich dieses Bild gewaltig. Johnny wurde nun vielschichtiger gezeigt und auch Daniel wurde genauer betrachtet. Und es zeigt sich, dass Johnny eigentlich der Gute ist, auch wenn sein Verhalten teilweise das einen Teenager ähnelt.  Er trägt sein Herz auf der Zunge und hat das Herz am rechten Fleck. Ihm gehört meine Sympathie, auch wenn er ab und wann ordentlich ins Fettnäpfchen tritt.

Daniel war mir in den Karate Kid Filmen eigentlich nie sonderlich sympathisch. Er war ein kleiner arroganter Mistkerl und hatte die Weisheit mit dem Löffel gefressen. Inzwischen ist er mir eigentlich nicht wirklich sympathischer, aber jetzt wird seine Geschichte erklärt.

Die beiden verbindet in Wahrheit so viel, aber mindestens genau so viel trennt sie. Wenn sie sich dann doch zusammenraufen, dauert es nicht lange, bis wieder die Fäuste sprechen. Aber sie machen es Beide auf eine sympathische Art und Weise und man weiß nicht, zu wem man halten soll.

Die einzig Konstante als Bösewicht ist John Kreese (Martin Kove).

Aber auch hier wird in der dritten Staffel daran gearbeitet, seinen Charakter zu erklären. Und das gelingt zu einem Großteil auch sehr gut.

Das Teenager Drama.

Cobra Kai Staffel 3 Kritik
Copyright: Netflix

Während die Erwachsenen Schauspieler durchgehend überzeugen, fallen die Teenie Stars doch deutlich ab.

Mein Flop der dritten Staffel ist Robbie, gespielt von Tanner Buchanan. Meine Güte, der Junge besitzt nur einen Gesichtsausdruck. Eine Mischung aus Depression und „interessiert mich nicht“, mehr ist da nicht.

Hingegen finde ich Miguel, gespielt von Xolo Mariduena, sehr überzeugend. Die Chemie zwischen ihm und William Zabka stimmt, das merkt man bei ihren gemeinsamen Szenen deutlich.

Die beiden weiblichen Hauptdarsteller Peyton List (Tory) und Mary Matilyn Mouser (Smantha) fallen weder positiv noch negativ auf. Solider Durchschnitt.

Die übrigen Teenager sind größtenteils Klischee Charaktere. Teilweise wirken sie arg peinlich, haben aber gottseidank nur wenig Screen Time.

Eine Protagonistin der ersten beiden Staffeln wurde gleich ganz weggelassen. Sam’s beste Freundin Aisha (Nichole Brown) ist in der dritten Staffel von Cobra Kai nicht mehr zu sehen.

Eine Reise nach Okinawa.

Cobra Kai Staffel 3 Kritik
Copyright: Netflix

Ein Highlight der dritten Staffel von Cobra Kai ist die Reise von Daniel nach Okinawa.

Er sucht das Dorf, wo sein Sense wohnte und findet stattdessen einen Einkaufstempel vor. Tja, die Zeit ist auch in Japan nicht stehen geblieben.

Logischerweise findet er durch Zufall seine damalige Freundin Kumiko (Tamlyn Tomita).

Gänsehaut bekam ich aber, als Daniels alter Todfeind Chozen (Yuji Okumoto) wieder auftauchte. Ich dachte wirklich, jetzt fliegen gleich die Fetzen. Aber falsch gedacht, der gute Chozen zeigte sogar seine witzige Seite.

Ein großes Kompliment an die Produzenten, das ist Fanservice pur.

Ali is back.

Cobra Kai Staffel 3 Kritik
Copyright: Netflix

Es hat sich schon am Ende der zweiten Staffel von Cobra Kai angekündigt.

Ali (Elisabeth Shue) kehrt in die Serie zurück.

Sie war überhaupt der Grund dafür, dass sich Daniel und Johnny als Kids in die Haare gekriegt haben.

Elisabeth Shue sieht immer noch umwerfend aus und spielt Ali witzig, schlagfertig, selbstbewusst aber doch verletzlich. Für einen Augenblick dachte ich wirklich, sie und Johnny kommen endlich zusammen. Aber das würde der Story nicht guttun. Außerdem interessiert mich die Liaison mit Miguels Mutter Carmen (Vanessa Rubio) und wie sie sich entwickelt.

Leider wird sich Ali wieder von der Serie verabschieden, aber sie hinterlässt einen bleibenden Eindruck.

Gibt es eine vierte Staffel von Cobra Kai?

Cobra Kai Staffel 3 Kritik

Ja, es wird eine vierte Staffel geben. Netflix hat dies schon bestätigt. Der Starttermin für die vierte Staffel von Cobra Kai soll der Winter 2021 oder das Frühjahr 2022 sein.

Und wir werden einen alten Bekannten wiedersehen.

Am Ende der dritten Staffel griff John Kreese zum Telefon und rief seinen alten Vietnam Freund Twig an.

Wir kennen Twig schon von „Karate Kid 3“. Twig ist niemand geringerer als Terry Silver (Thomas Ian Griffith). Er half Kreese schon einmal und seine Rückkehr macht Lust auf mehr.

Ich halte Karate Kid 3 für keinen guten Film. Aber Griffith hat mir damals schon sehr gefallen. Er hatte etwas Diabolisches an sich. Gemeinsam mit Kreese können sie das Duo Johnny/Daniel vor große Schwierigkeiten stellen.

Fazit:

Meine Cobra Kai Staffel 3 Kritik fällt sehr positiv aus.

Die Staffel ist mit insgesamt knapp fünf Stunden Laufzeit leider sehr kurz ausgefallen. Aber dafür wird es zu keinem Zeitpunkt langweilig.

Die Produzenten schaffen ein 80-er Feeling wie in die originalen Filme.

William Zabka und Ralph Macchio tragen die Serie beinahe alleine, die Teenager können leider nur wenig dazu beitragen. Aber dafür sind die beiden „Oldies“ wirklich sehenswert. Zabka spielt Johnny charmant und raubeinig und Macchio kann noch immer kein Karate. Er hat sich schon in Karate Kid nicht sehr geschmeidig bewegt und es ist nicht besser geworden. Aber der Mann wird 60!! Jahre alt und sieht fantastisch aus. Ich möchte auch das trinken, was er hatte…

Eine Bitte an euch: Wenn möglich seht euch Cobra Kai in der Originalfassung an. Die deutsche Synchronisation ist jetzt nicht unbedingt eine Katastrophe, aber kein Vergleich zu den original Stimmen.

Ich freue mich schon auf die vierte Staffel und, wenn man den Gerüchten glauben kann, auch auf die Fünfte.

Wie hat euch dir dritte Staffel von Cobra Kai gefallen?

Bildquellen:

Netflix

DeviantArt

ChicagoTribune

Coomingsoon