Greyhound Film Kritik
Tom Hanks kehrt 22 Jahre nach „Der Soldat James Ryan“ wieder als Offizier im 2. Weltkrieg auf die Leinwand zurück.
Dieser Film gilt bei vielen als der beste Vertreter seines Genres.
Ob Hanks an seinen großen Erfolg anknüpfen kann, oder ob es ein Flop ist, möchte ich euch gerne in meiner Greyhound Film Kritik erklären.
Der Inhalt von „Greyhound“.
Die USA sind in den zweiten Weltkrieg eingestiegen. Kapitän Ernest Krause (Tom Hanks) soll einen Konvoi von 37 Schiffen sicher über den Nordatlantik führen. Er befehligt den Zerstörer USS Keeling – Codename Greyhound. Ihn unterstützen drei leichte Kriegsschiffe.
Als sie in ein Gebiet vordringen, wo sie mehrere Tage keine Luftunterstützung erwarten können, gibt es Feindkontakt mit einem deutschen U-Boot.
Krause gelingt es das U-Boot zu zerstören und das Vertrauen der Männer zu gewinnen.
Inmitten des Jubels wird klar, dass der eigentliche Kampf erst bevorsteht. Denn ein Wolfsrudel hat sich dem Konvoi genähert und Krause ist mit seinen vier Schiffen hoffnungslos in der Unterzahl.
Spoiler freie Kritik.
Der Film „Greyhound“ hatte es nicht leicht.
Ursprünglich sollte der Film am 7. Mai in die deutschen Kinos kommen. Doch dann kam Corona und alles war anders.
Greyhound schaffte es nicht ins Kino, sondern ist derzeit nur über den Streamingdienst „Apple TV+“ zu sehen.
Tom Hanks blutete das Herz, dass es der Film nicht auf die große Leinwand schaffte. Und mir ehrlich gesagt auch.
Wenn es Filme für das Kino gibt, dann solche wie Greyhound.
Bitte nicht falsch verstehen, aber einen Liebesfilm kann ich mir auch zuhause ansehen. Da bringt die große Leinwand nicht viel.
Aber ein Spektakel wie Greyhound, hat sich mehr verdient, als das Heimkino.
Aber der Reihe nach.
Tom Hanks trägt „Greyhound“ im Alleingang.
Wie Eingangs schon erwähnt, muss sich „Greyhound“ den Vergleich mit „Der Soldat James Ryan“ stellen.
Der Vergleich ist vielleicht ein wenig unfair, aber hier heißt es Hanks vs Hanks.
Und Greyhound geht, wie erwartet, als Verlierer vom Platz.
Bei „Der Soldat James Ryan“ hatte Tom Hanks eine ganze Reihe von Charakteren neben sich, welche für den Film wichtig waren und mit denen der Zuschauer mitgefühlt hat. Jeder Soldat war ein richtiger Typ und trug viel zur Atmosphäre des Films bei.
Bei „Greyhound“ ist die Situation ganz anders.
Wenn der Film zu Ende ist, kann man sich nur an eine Figur erinnern: Krause alias Tom Hanks. Die anderen Charaktere sind beliebig, austauschbar und bleiben blass.
Dabei hatte ich wirklich Hoffnung, als ich mir vorher die Besetzung ansah. Da erblickte ich Manuel Garcia-Rulfo, welcher bei „Die glorreichen Sieben“ mein Lieblingscharakter war. Oder Stephen Graham, welcher bei „Band of Brothers“ brillierte. Von der großartigen Elisabeth Shue rede ich gar nicht.
Sie alle tragen genau nichts zum Film bei. Sie reden vielleicht ein bis zwei Sätze und sonst kommt nicht viel. Ja, sie spielen ihre Rollen. Aber das hätte auch jeder Laiendarsteller geschafft.
„Greyhound“ ist ganz und gar auf Tom Hanks zugeschnitten. Alle anderen stören nur.
Aber, und jetzt kommts, Hanks macht seine Sache wieder einmal ausgezeichnet.
Er zählt nicht umsonst als einer der besten Schauspieler aller Zeiten. Und bei „Greyhound“ kann er wieder aus dem vollen schöpfen.
Natürlich ist es ein Vorteil, dass Hanks das Drehbuch geschrieben hat. So konnte er sich die Rolle sozusagen selbst auf den Leib schreiben. Und das hat er zweifelsfrei auch gemacht.
Greyhound ist ein Actionfilm.
Ja, ich weiß.
Für viele ist es kein Actionfilm, sondern ein Drama. Und vielleicht haben sie recht. Krause ist innerlich zerrissen und gedenkt sogar der gefallenen Deutschen.
Aber die Action steht bei „Greyhound“ klar im Vordergrund.
Es wird geschossen, dass es eine Freude ist. Egal ob mit Kanonen, Maschinengewehren, Wasserbomben oder Torpedos. Irgendetwas explodiert immer.
Aber eines stört bei all der Action: Der Film ist zu sauber.
Damit meine ich, dass man als Zuschauer nicht das Gefühl hat, mittendrin zu sein. Es gibt am Schiff eine Explosion, aber wir sehen keine verwundeten oder tote Crew Mitglieder. Niemand trauert über gefallene Kameraden. Es fühlt sich ein wenig zu steril an.
Aber trotz der Kritik, sind die Actionszenen gut umgesetzt worden. Auch wenn ab und zu das CGI zu stark durchblitzt, ist es doch sehr gut gemacht.
Und die Spannung bleibt die gesamte Laufzeit auf hohem Niveau. Ich blickte kein einziges Mal auf die Uhr und das ist für einen Film schon einmal ein gutes Zeichen.
Schade nur, dass man „Greyhound“ nicht im Kino genießen kann. Solche Schlachtszenen gehören definitiv auf die große Leinwand.
Kritik mit Spoilern.
Solltet ihr den Film noch nicht gesehen haben, springt bitte gleich zum Fazit. Ab hier gibt es in meiner Greyhound Film Kritik massive Spoiler!
Waren die deutschen U-Boot Kommandanten wirklich solche Arschlöcher?
Ich muss gestehen, mir hat es sehr gut gefallen, als der deutsche Kapitän sich per Funk meldete: „Wir sehen zu, wie eure Schiffe versinken. Wir hören die Todesschreie eurer Kameraden. Der graue Wolf hat gewaltigen Hunger.“
Keine Ahnung, ob es das wirklich gab. Aber mir hat alleine die Stimme mehr Angst eingejagt, als wenn ich den Bösewicht gesehen hätte. Wie viele schlechte Schurken gab es schon in der Filmgeschichte? Da ist mir eine schaurige Stimme tausendmal lieber.
Wie ich gelesen habe, war die Crew während der Dreharbeiten kein einziges Mal auf hoher See. Die Szenen wurden im Studio und auf dem stillgelegten Zerstörer USS Kid aufgenommen.
Dafür wirken die Schlachtszenen sehr real. So stelle ich mir eine Seeschlacht vor. Kompliment.
Sehr gelungen fand ich die Szene, wo die Deutschen einen Täuschkörper einsetzten. Wir als geübte Zuseher kennen solche Tricks natürlich aus diversen Filmen, aber für die Crew und den Kapitän muss das 1942 schon etwas sehr Außergewöhnliches gewesen sein.
Ich kann die Kritik von anderen Seiten nicht teilen, dass die Effekte zu billig aussehen.
Im Gegenteil.
Mir haben die Kampfszenen sehr gut gefallen. Erwähnenswert ist die Stelle, wo die „Greyhound“ beinahe mit einem Frachtschiff kollidiert. Spannung pur.
Fazit:
Meine Greyhound Film Kritik fällt sehr positiv aus.
Wie zu erwarten, ist es kein neuer „Der Soldat James Ryan“.
Aber das wollte der Film, so denke ich, auch gar nicht sein.
Es ist ein Action Film ohne besonderen Tiefgang. Eine Botschaft vermittelt „Greyhound“ nicht wirklich. Naja, vielleicht, dass Krieg immer Scheiße ist. Aber das sollte jedem normaldenkendem Menschen sowieso bewusst sein.
Die Laufzeit ist mit ca. 90 Minuten sehr angenehm und auch angemessen.
Tom Hanks brilliert wieder einmal als Darsteller. Dafür sind sämtliche Nebenrollen blass und unbedeutend. Hier wäre sicher mehr möglich gewesen.
Es ist nur sehr schade, dass es „Greyhound“ nicht ins Kino geschafft hat. Die großartigen Schlachtszenen hätten sich definitiv eine große Leinwand verdient.
Habt ihr Greyhound schon gesehen?
Schreibt mir eure Meinung in die Kommentare.