Gurke des Monats: Body Cam

Und wieder einmal verspricht der Trailer mehr, als der Film halten kann.

Ein interessantes Thema wird durch ein schlechtes Drehbuch und uninspirierte Schauspieler leider völlig vermurkst.

In meiner Body Cam Film Kritik möchte ich euch zeigen, warum ihr euch den Weg ins Kino sparen könnt.

Der Inhalt von Body Cam.

Die erfahrene Polizistin Renee Lomito-Smith (Mary J. Blige) kehrt nach einer mehrmonatigen Zwangspause wieder in den aktiven Streifendienst zurück. Als ihr neuer Partner wird ihr der Frischling Danny Holledge (Nat Wolff) zugeteilt. Davon ist sie anfangs gar nicht begeistert.

Es herrscht eine angespannte Stimmung. Am Vortag wurden zwei Cops freigesprochen, welche unter seltsamen Umständen einen Schwarzen getötet haben.

Aber es kommt noch schlimmer.

Ein Kollege wird während eines Einsatzes unter mysteriösen Umstanden brutal ermordet. Renee kann sich noch das Video von der Überwachungskamera ansehen, aber kurz darauf ist die Aufzeichnung gelöscht.

Und es passieren weiter schreckliche Morde an Cops. Renee beginnt auf eigene Faust zu ermitteln und begreift bald, dass sie es mit einer überirdischen Macht zu tun hat.

Body Cam beginnt richtig gut.

Die ersten Minuten von „Body Cam“ sind wirklich sehr spannend und machen Lust auf mehr.

Spoiler Alarm!

Ein ahnungsloser Polizist hält ein Auto wegen eines defekten Rücklichts an. Es regnet in Strömen und man sieht das Geschehen aus der Perspektive der Überwachungskamera des Polizeiautos.

Die Scheibenwischer bewegen sich im Takt, während der Cop die Insassin zum Aussteigen bewegt.

Plötzlich wird der Polizist von einer unsichtbaren Kraft in die Luft geschleudert. Man weiß nicht, war es die Lenkerin des Fahrzeugs oder eine fremde Macht.

Spoiler Ende!

Diese ersten Minuten waren auch mit Abstand das Beste am Film. Ab jetzt wird es nur noch schlimmer.

Was richtig schade ist, denn man bekommt nach der Anfangssequenz Lust auf mehr. Es ist so, als ob man ein Stück feines Schnitzel isst und dann nur noch vertrocknete Wurst zum Kauen erhält. Und nach vertrockneter Wurst fühlt sich dann auch „Body Cam“ an.

Body Cam wird durch Zufall sehr aktuell.

Wie wir alle wissen, läuft derzeit weltweit die „Black Lives Matter“ Bewegung.

Auch bei „Body Cam“ wird das Thema Polizeigewalt, gerade gegen Minderheiten, aufgegriffen.

Und das beschert diesem unterdurchschnittlichen Film eine Intensität, welche er aber leider nie aus sich selbst entwickeln kann.

Zu vorhersehbar.

Body Cam Film Kritik
Copyright: PARAMOUNT PICTURES GERMANY

Eines der größten Probleme des Films ist seine Vorhersehbarkeit.

Es gibt keine überraschenden Wendepunkte, der Bösewicht wird vom geübten Zuseher schon früh erkannt und das Ende birgt keine Enthüllungen oder gar eine Erklärung.

Wir dürfen Renee dabei zusehen, wie sie auf eigene Faust ermittelt. Und das Ganze ist so unlogisch und unspektakulär, dass es fast schon weh tut. Sie bricht in Häuser ein, natürlich ohne Durchsuchungsbefehl.

Aber eines fasziniert mich immer wieder.

Renee lässt in Gedanken noch einmal das Video vom Mord an dem Cop vor ihrem geistigen Auge abspielen. Und dabei bemerkt sie ein Tattoo am Bein der Lenkerin.

Wie geht es euch, wenn ihr an ein Ereignis nachdenkt? Seht ihr dann auch Sachen, die ihr vorher nicht gesehen habt? Also bei mir funktioniert dieser Trick nicht.

Ärgerlich nur, dass dieses Tattoo entscheidend für die Handlung ist. Ein Logikfehler sondergleichen.

Spannung? Fehlanzeige.

Wie schon erwähnt, nach fünf Minuten ist die Spannung aus dem Film entwichen.

Was folgt, sind eine (zu) lange Spurensuche in Häusern und ein paar uninspirierte Jump Scares.

Warum muss das Böse immer hinter dem Protagonisten kurz durchs Bild huschen? Soll das spannend sein? Leider benutzen auch andere Filme diese Sequenzen, aber bei „Body Cam“ wirkt es sehr gestellt.

Es fehlt auch jede Erklärung für das Gesehene auf der Leinwand.

Ja, es gibt eine dunkle Macht im Film? Aber wie sie so geworden ist, dafür gibt es keine Erklärung.

Und natürlich gibt es auch einen Oberbösen in dieser Story. Sämtliche Zuseher wissen nach kurzer Zeit bereits, wer es ist. Aber unsere Renee weiß natürlich von nichts. Und als es zur Enttarnung kommt, verpufft der Überraschungseffekt. Als ob der Schurke sagen will: So, da bin ich. Jetzt bin ich der Böse.“ Völlig unlogisch.

Fazit:

„Body Cam“ ist leider ein totaler Reinfall.

Es ist schade, was aus dieser, eigentlich interessanten, Story gemacht wurde.

Nach fünf Minuten hat der Film sein Pulver bereits verschossen.

Es folgen mehr als 90 Minuten Langeweile, Logiklöcher und lustlos agierende Schauspieler.

Es gibt ein paar brutale Szenen, aber selbst die wirken einfach nur uninspiriert.

Spart euch euer Geld und verschwendet keine Zeit für diesen Film.

Habt ihr „Body Cam“ gesehen? Wie ist eure Meinung?

Bildquellen: Freepic