The Outpost Kritik
Im Oktober 2009 wurden in einem Außenposten der USA in Afghanistan acht Soldaten der Amerikaner von den Taliban getötet.
Der Film „The Outpost – Überleben ist alles“ bringt die dramatischen Ereignisse von damals auf die große Leinwand.
Dafür hat Regisseur Rod Lurie Stars wie Orlando Bloom, Scott Eastwood und Caleb Landry Jones verpflichten können
In meiner „The Outpost“ Kritik möchte ich euch erzählen, ob der Film den Erwartungen gerecht wird, oder ob es nur ein weiterer pathetischer US-Kriegsfilm ist.
Inhalt von „The Outpost“.
Der Außenposten „Keating“ wurde von den USA ursprünglich errichtet, um mit der heimischen Bevölkerung zusammen zu arbeiten und gemeinnützige Projekte zu verwirklichen.
Der Außenposten liegt in einem Tal, umringt von drei Bergen. Von dort werden die 54 stationierten Amerikaner von den Taliban unregelmäßig unter Beschuss genommen, aber es handelt sich immer nur um kleinere Scharmützel.
Kurz bevor „Keating“ endgültig geschlossen werden soll, passiert die Katastrophe.
400 Talibankrieger greifen den Außenposten an.
Die Verteidiger, angeführt von Staff Sergeant Clint Romesh (Scott Eastwood) und Lt. Andrew Bundermann (Taylor John Smith), stellen sich der unglaublichen Wucht des Angriffs entgegen. Ein Kampf, welcher über 12 Stunden anhält. Diese Schlacht verlangt den Soldaten alles ab und sie haben nur eine einzige Mission: Überleben.
Kein übertriebener Hurra Patriotismus.
Filme nach wahrer Begebenheit faszinieren mich immer wieder. Die Filmperlen „Black Hawk Down“ oder „13 Hour – The Secret Soldiers of Benghazi“ könnte ich mir immer wieder ansehen. Sie zeigen den Krieg von seiner wahren Seite und die ist immer hässlich. „The Outpost“ schließt sich hier nahtlos an.
Hier gibt es kein verklärtes Heldentum oder Szenen wie in „Rambo“. „The Outpost“ zeigt, wie durchschnittliche Soldaten mit einer unglaublichen Situation umgehen. Einigen versagen, total verständlich, die Nerven. Andere hingegen wachsen über sich hinaus und werden zu wahren Helden. Dabei wird die Grenze zur Unglaubwürdigkeit aber nie überschritten.
Viele Namen aber nur wenige Persönlichkeiten.
Der Stil von „The Outpost“ ist ungewöhnlich, aber sehr innovativ.
Unter den Soldaten wird zu Beginn ihr Name eingeblendet. Die Idee ist gut, nur leider hapert es bei der Umsetzung. Es sind so viele Gesichter, dass man nach einigen Sekunden schon wieder die meisten Namen vergessen hat. Klar, einige Gesichter merkt man sich. Aber der Großteil ist, zumindest für mich, der namenslose Amerikaner.
Das ist vielleicht ein kleiner Kritikpunkt an „The Outpost“.
Obwohl sich der Film zu Beginn sehr auf die einzelnen Soldaten fokussiert, bleiben die Meisten von ihnen nicht wirklich im Gedächtnis. Bis auf die Hauptdarsteller wirken sie beliebig und austauschbar. Aber dafür entschädigen die Hauptcharaktere.
Zwei von ihnen möchte ich besonders erwähnen.
Scott Eastwood als Staff Sergeant Romesh liefert eine bärenstarke Performance ab. Ich kannte ihn bisher nur aus Filmen wie „Fast & Furious 8“ oder „Pacific Rim 2“. Dort waren seine Leistungen, sagen wir es mal nett, überschaubar. Ein typisches Promi Söhnchen ohne jegliches Talent, dachte ich mir. Aber in „The Outpost“ überzeugt er auf ganzer Linie. Hut ab, bitte weiter so.
Der Zweite im Bunde ist Caleb Landry Jones. Bis zu diesem Film kannte ich den Mann nicht. Aber jetzt merke ich ihn mir. Denn seine Darstellung als Carter ist sensationell. Er durchläuft im Film eine Wandlung, welche man nicht besser spielen könnte.
Der wahrscheinlich bekannteste Schauspieler ist sicherlich Orland Bloom.
Gemächlicher Beginn.
Die erste Hälfte von „The Outpost“ geht es eher ruhig an. Das heißt jetzt aber nicht, dass es langweilig ist. Ganz im Gegenteil.
Es wird das Alltagsleben der Soldaten gezeigt. Und das ist alles andere als monoton. Durch die Lage des Außenpostens ist die Gefahr durch feindlichen Beschuss allgegenwärtig. Telefongespräche nach Hause müssen in Deckung geführt werden und sogar der Gang zur Latrine kann zum Spießrutenlauf werden. Ein besonderer Gag: Ein Vorgesetzter traut sich nicht aus dem Kommandobunker und uriniert in Flaschen. Diese müssen dann von den Soldaten entsorgt werden.
Die Afghanen werden leider nur sehr oberflächlich dargestellt. Die feindlichen Taliban sind gesichtslose Feinde in den Bergen. Und auch die Begegnungen zwischen Soldaten und Dorfbewohnern werden nur selten gezeigt. Aber auch in diesen Situationen ist eine Spannung zu spüren und man wartet regelrecht darauf, dass eine der beiden Parteien das Feuer eröffnet.
Grandiose Action.
In der zweiten Hälfte von „The Outpost“ bricht dann die Hölle über den Zuseher herein.
Der verehrende Angriff der Taliban auf den Außenposten vermittelt den Eindruck mitten drin im Geschehen zu sein. Die Kamera bewegt sich geschickt zwischen den Soldaten und so spürt man förmlich jede Explosion und jeden vorbeizischenden Schuss.
Es gibt in „The Outpost“ keinen klassischen Protagonisten und auch keine klassische Dramaturgie. Das Skript schwenkt sich fortlaufend auf die unterschiedlichsten Situationen ein. So erleben wir eine kleine Gruppe Soldaten, welche sich in einem Humvee vor dem Beschuss der Angreifer in Sicherheit gebracht hat. Sie haben keine Munition mehr und Unterstützung ist keine in Sicht.
Oder einen kleinen Trupp, welcher versucht, die Taliban zurück zu schlagen. Sie sind zahlenmäßig weit unterlegen und die Munition wird knapp.
Luftunterstützung wurde angefordert, aber die Jets und Hubschrauber brauchen Stunden zum Außenposten.
Kleine und große Dramen.
Aber „The Outpost“ zeigt auch die Schrecken des Krieges.
Etwas, wenn die notdürftige Sanitätsstation sehr schnell an ihre Grenzen stößt. Und die Verwundeten werden immer mehr. Blutkonserven gibt es keine, also müssen Alternativen gesucht werden.
Es gibt keine Superhelden in diesem Film. Jeder kann verwundet oder getötet werden. Und das spürt man jede Sekunde. Ich habe immer gehofft, dass es meinen Lieblingscharakter nicht erwischt. Um wem es sich handelt, sage ich aus Spoiler Gründen nicht.
In dem Film werden auch die menschlichen Dramen während der Schlacht sichtbar. Gestandene Soldaten kauern in einer Ecke und können sich nicht mehr bewegen. Und sogenannte Feiglinge wachsen über sich hinaus und werden zu wahren Helden.
Wenn ich daran denke, dass es sich in etwa so in Wirklichkeit abgespielt hat, wird mir echt übel.
Fazit:
Meine „The Outpost“ Kritik ist sehr positiv.
Endlich wieder einmal ein Tatsachenfilm, welcher auf ganzer Linie zu überzeugen weiß.
Die Spannung wird behutsam aber stätig in der ersten Hälfte aufgebaut. Man lernt die verschiedenen Charaktere kennen und bekommt ein Gefühl für die katastrophale Lage des Außenpostens.
In der zweiten Hälfte bricht die Hölle los. Man ist mitten drin im Geschehen, ohne den Überblick zu verlieren. Kugeln pfeifen ständig um einen herum und irgendwas explodiert immer gerade.
Wenn man bedenkt, dass es sich in Wirklichkeit so zugetragen hat, bekommt der Film nochmals eine andere Dimension.
Zwei der Überlebenden haben die „Medal of Honor“ erhalten. Dies ist die höchste Militärauszeichnung der USA.
Ich kann euch „The Outpost“ wirklich empfehlen.
Habt ihr den Film schon gesehen? Wie ist eure Meinung dazu?