Vikings vs The Last Kingdom

Wer sich für Wikinger interessiert, hat großes Glück.

Gleich zwei Serien auf höchstem Niveau versorgen uns mit Geschichten rund um die Wikinger. „Vikings“ und „The Last Kingdom“ bannen uns für Stunden vor den Flatscreen und lassen uns in die sagenumwobene Zeit der Wikinger eintauchen.

Aber welche Serie ist die Bessere? Gibt es überhaupt einen Sieger und kann man die beiden Hochkaräter überhaupt miteinander vergleichen?

„Vikings“ vs „The Last Kingdom“ heißt das Duell und wir wollen wissen, wer gewonnen hat.

Was macht eine gute Serie aus?

Klar, hier hat jeder Mensch andere Vorstellungen.

Für mich zählen viele Faktoren für eine gute Serie. Und das hängt auch von der Art von Serie ab. Für „Stranger Things“ oder „The Umbrella Academy“ zählen als Science-Fiction Serien andere Maßstäbe als für „Vikings“ oder „The Last Kingdom“.

Aber ein paar Eigenschaften sollten, für mich, alle Serien besitzen.

Das sind zum einen interessante Charaktere.

Wenn mich die Story der handelnden Personen null interessiert und mich ihre Lebensgeschichte kalt lässt, dann hat die Serie schon verloren. Eine gewisse Charakterentwicklung gehört für mich einfach dazu.

Natürlich muss die Geschichte der Serie gefallen.

Ich liebe Wikinger Storys. Also sind „Vikings“ und „The Last Kingdom“ wie geschaffen für mich. Aber zum Beispiel interessiert mich die Serie „Marco Polo“ überhaupt nicht. Obwohl sie sehr gute Kritiken hat, kann ich mich dem Orientalen Setting nichts anfangen.

Die Optik ist wichtig.

Gerade bei historischen Serien ist das Setting für mich enorm wichtig.

Wenn die Wikinger alle aussehen, als kommen sie vom allzeit beliebten „Wickie“, dann schalte ich schon den Fernseher aus. Einen Hauch von Authentizität sollte die Serie schon haben.

Das sind jetzt nur ein paar Eigenschaften, welche eine gute Serie ausmachen. Und die genannten Punkte sind meine persönliche Meinung. Sicher habt ihr noch ergänzende Punkte und Meinungen. Ihr dürft sie gerne in den Kommentaren posten.

Ragnar vs Uhtred! Wer ist der charismatischere Wikinger?

Ragnar wird von Travis Fimmel und Uhtred von Alexander Dreymon verkörpert.

Ich muss gestehen, ich habe von beiden Schauspielern bis dato noch nichts gehört. Aber Hut ab, sie machen beide einen verdammt guten Job.

Fimmel spielt Ragnar nicht, nein, er IST Ragnar.

Die Figur des Ragnar Lothbrok ist eine der charismatischsten Serienfiguren, welche ich kenne. Man freut sich mit ihm, man leidet mit ihm und man lebt mit ihm mit. Sein inneres Ringen mit dem Glauben an die Götter verleiht der Figur zusätzliche Glaubwürdigkeit. Seine teilweise unnötige Gewaltbereitschaft spiegelt die damalige Zeit der Wikinger wunderbar.

Dreymon ist ein hervorragender Uhtred.

Seine Zerrissenheit zwischen Wikingern und Engländern wirkt sehr glaubwürdig.

Aber teilweise wirkt er mir ein wenig zu glatt. Zu berechenbar. Ich würde mir mehr Ecken und Kanten bei ihm wünschen. Das liegt aber nicht am Schauspieler, sondern an der Figur Uhtred an sich.

Ragnar ist der Wikinger schlechthin. Deswegen geht dieser Punkt klar an Ragnar Lothbrok. Aber Uhtred muss sich beileibe nicht verstecken. Auch er weiß zu überzeugen. Aber Ragnar ist eben Ragnar.

Die Nebendarsteller.

„Vikings“ und „The Last Kingdom“ bieten eine große Schar an guten Nebendarstellern auf. Einige bleiben einem länger im Gedächtnis, andere hingegen hat man schnell wieder vergessen.

„Vikings“ hat aufgrund von mehr Folgen natürlich auch mehr Nebendarsteller. Und ein paar davon sind meine heimlichen Hauptdarsteller.

Allen voran natürlich Floki, der durchgeknallte Zimmermann. Die Performance von Gustaf Skarsgard sucht ihresgleichen.

Auch Rollo, der Bruder von Ragnar, wird hervorragend gespielt von Clive Standen. Unvergessen sein Berserker Angriff gegen Ragnar.

Die Liste ließe sich lange fortsetzen. Athelstan, der zweifelnde Mönch, König Egbert, der listige König von Wessex oder Bischof Heahmund, der gläubige Krieger.

„The Last Kingdom“ muss sich hier leider klar geschlagen geben.

Zwar sind auch hier hervorragende Nebendarsteller zu finden, aber leider besitzen sie nicht die Tiefe wie ihre Konkurrenten von „Vikings“.

Meine Favoriten sind hier Finan, der Weggefährte von Uhtred, gespielt von Mark Rowley. Oder der schlaue König Alfred, hervorragend gespielt von David Dawson.

In dieser Kategorie hat für mich „Vikings“ ganz klar die Nase vorne.

Die Frauen von „Vikings“ und „The Last Kingdom“.

Die Frauen spielen in den beiden Serien eine wichtige Rolle.

Es gibt in „Vikings“ und auch in „The Last Kingdom“ sehr starke Persönlichkeiten, welche durch überwiegend sehr gute Schauspielerinnen gespielt werden. Jedoch stechen zwei weibliche Rollen hervor, welche der jeweiligen Serie ihren Stempel aufdrücken.

Da ist in „Vikings“ Lagertha.

Sie ist eine Schildmaid, welche mit Ragnar verheiratet war. Auch wenn sie sich getrennt haben, so hörten die beiden nie auf sich zu lieben.

Gespielt wurde Lagertha von Katheryn Winnick.

Lagertha spielte lange Zeit eine wichtige Rolle in „Vikings“. Sie war nicht nur eine Amazone, wenn es um den Kampf ging. Nein, sie war auch Mutter und Königin. Das Schauspiel von Winnick war grandios und man lebte mit der tapferen Schilmaid mit.

Das Gegenstück bei „The Lost Kingdom“ ist Brida.

Sie wirkt optisch, im Gegensatz zu Lagertha, authentischer. Kein übertriebenes Geschminke, sondern geerdet und schlicht. Und gerade diese Schlichtheit verleiht ihr eine hohe Authentizität. Ihr kauft man die Kämpferin in jeder Sekunde ab.

Das Schauspiel von Emily Cox ist brillant. Einmal hasst sie Uhtred, dann liebt sie ihn wieder. Und wenn ich sage hassen, dann will sie seinen Tod.

Emily Cox kommt, ebenso wie ich, aus Wien. Das verschafft ihr einen sehr subjektiven Sympathiebonus von mir.

Lagertha ist wirklich sehr gut, aber Brida ist eine Spur besser. Deswegen geht dieser Punkt an „The Last Kingdom“.

Die Story von „Vikings“ und „The Last Kingdom“.

Der wichtigste Punkt ist eine gute Story. Eine fesselnde Geschichte über die Wikinger und ihr Leben.

„Vikings“ war meine erste Serie, erst danach entdeckte ich „The Last Kingdom“. Deswegen möchte ich mit „Vikings“ beginnen.

Was war ich in den ersten Staffeln von „Vikings“ gefesselt.

Eine atmosphärische Geschichte über die Eroberungen der Wikinger und ihren Zwist mit den Engländern. Starke Charaktere und eine Geschichte, welche begeistern konnte.

Ich war und bin ein großer Ragnar Fan.

Seine Bildschirmpräsenz ist einfach unglaublich. Und auch die Story packte mich und ich fieberte schon der nächsten Folge entgegen.

Aber dann passierte etwas.

Ragnar ist gestorben.

Und für mich persönlich, ist damit ein großer Teil von „Vikings“ gestorben.

Bis zur vierten Staffel war und ist „Vikings“ meine Lieblingsserie.

Aber was sich mit der fünften Staffel bereits angedeutet hat, wurde mit der sechsten Staffel grausam bestätigt.

„Vikings“ wurde beliebig und austauschbar.

Die neuen Hauptdarsteller wie Ivar oder Björn erreichen in keiner Phase die Glaubwürdigkeit eines Ragnar. Und auch die Story wurde träge, vorhersehbar und teilweise öde. Und das ist das Schlimmste, was einer Serie passieren kann.

Jetzt einmal ehrlich. Der Angriff der Rus auf Björn und seine Wikinger war eines des schlechtesten Action Szenen in der Geschichte von Serien. Noch selten ließ mich der Ausgang einer Schlacht so kalt. In keiner Phase war ich gefesselt oder überrascht. Sogar der Tod von Björn ging mir am Allerwertesten vorbei.

In absehbarer Zeit kommt der weite Teil von Staffel 6. Und so traurig es klingt, es ist mir ziemlich egal wie es weitergeht.

Anders verhält es sich bei „The Last Kingdom“.

Die Serie braucht ein wenig, bis sie Fahrt aufnimmt.

Auch liegt hier vielmehr der Blick auf das Leben und die Geschichte der Engländer. Die Wikinger kommen aber keinesfalls zu kurz.

Anders als bei „Vikings“ steigert sich die Serie von Staffel zu Staffel. Die derzeit aktuelle vierte Staffel ist an Spannung kaum zu überbieten. Und auch das, von mir so geliebte, Intrigenspiel, kommt hier stark vor. Es erinnert teilweise sogar an „Game of Thrones“.

Klar, auch bei „The Last Kingdom“ sterben liebgewordene Charaktere. Aber anders als bei „Vikings“ sinkt dadurch nicht die Qualität der Serie.

Ich freue mich jedenfalls schon auf die fünfte Staffel von „The Last Kingdom“.

Der Punkt für die bessere Story geht an „The Last Kingdom“.

Nach den ersten vier Staffeln von „Vikings“ hätte ich das nicht für möglich gehalten, aber leider hat sich die Serie mit den letzten beiden Staffeln viel zerstört.

Fazit:

So, es ist Zeit für ein Fazit.

Solltet ihr, so wie ich, Freunde von Wikingerserien sein, so könnt ihr getrost beide Serien anschauen.

„Vikings“ überzeugt mit vier brillanten ersten Staffeln, einem sehr guten Hauptdarsteller und vielen großartigen Nebendarstellern.

Es ist eine Freude den Wikingern bei ihren Erkundungen und Beutezügen zuzusehen. Die Action kommt dabei nie zu kurz und die Geschichte weiß zu begeistern.

„The Last Kingdom“ beginnt etwas langsamer, entfaltet ihre Stärken aber immer mehr.

Hier gilt das Hauptaugenmerk nicht den Eroberungen der Wikinger, sondern auch den Engländern und ihren Intrigen.

Die Action begeistert ebenfalls, aber „Vikings“ hat hier doch die Nase vorne. Obwohl „The Last Kingdom“ mit der vierten Staffel hier mächtig aufgeholt hat.

Mein persönlicher Sieger ist „The Last Kingdom“.

Wenn es bei „Vikings“ nur vier Staffeln geben würde, dann wäre Ragnar und seine Freunde mein Sieger. Aber leider hat es sich die Serie mit den letzten beiden Staffeln mit mir verscherzt.

Und so fiebere ich der nächsten Staffel von „The Last Kingdom“ entgegen und nehme den Starttermin von der nächsten „Vikings“ Staffel nur mit einem Achselzucken zur Kenntnis.

Wie ist eure Meinung dazu? Ihr könnt gerne einen Kommentar hinterlassen.

Was ist die bessere Serie?

View Results

Wird geladen ... Wird geladen ...
Bildquelle: Netflix , Pinterest, Freepic