Wer ist der bessere Wyatt Earp?

Anfang der 90-er kamen gleich zwei Filme über den berühmten Wyatt Earp ins Kino.

Den Beginn machte 1993 „Tombstone“ mit Kurt Russell in der Titelrolle.

1994 folgte dann „Wyatt Earp – Das Leben einer Legende“ mit Kevin Costner als Hauptdarsteller.

Ja, es ist schon ein paar Tage her. Aber trotzdem stellt sich noch immer die Frage, wer ist der bessere Wyatt Earp? Russell oder Costner?

Ich möchte euch im folgenden Artikel meine Meinung zu den beiden Filmen erklären. Und warum mein Sieger nur hauchdünn das Siegespodest erklommen hat.

Der Inhalt der beiden Filme.

Es geht in beiden Filmen über das Leben von Wyatt Earp.

Echt jetzt? Diese Erklärung wäre wohl zu banal. Worum sollte es in einem Film über Wyatt Earp sonst gehen?

Fangen wir mit dem früher erschienenen „Tombstone“ an.

Hier lernen wir Wyatt Earp kennen, als er mit seinen Brüdern Virgil und Morgan in der Stadt Tombstone eintrifft. Earp trifft dort seinen Freund Doc Holiday wieder.

Die Brüder machen bald mit der berüchtigten Gangsterbande „Cowboys“ Bekanntschaft und eine gewalttätige Auseinandersetzung kann gerade noch vermieden werden.

Doch die ständigen Streitigkeiten zwischen den Earps und den Cowboys mehren sich und finden ihren blutigen Höhepunkt am berühmten „O.K Corall“.

Bei dieser Schießerei und der darauffolgenden Rache der Cowboys verliert ein Earp und mehrere Cowboys ihr Leben.

Wyatt schwört bittere Rache für seinen Verlust und startet eine beispiellose Vendetta gegen die Cowboys.

Kommen wir nun zu „Wyatt Earp – Das Leben einer Legende“.

Hier lernen wir Wyatt schon als Kind kennen. Der Film erzählt den Werdegang von Wyatt, seine Kindheit, seine Jugend und natürlich seinen Höhepunkt in der Stadt Tombstone.

Wir dürfen auch das erstmalige Kennenlernen zwischen Earp und Doc Holiday sehen.

Genauso wie in „Tombstone“ liegt auch hier der Fokus auf den Twist mit den Cowboys und die Schießerei am „O.K. Corall“.

Was macht „Tombstone“ besser?

Eigentlich ist diese Frage unfair.

Sicherlich beurteilt jeder einen Film anders. Deswegen möchte ich nochmals darauf hinweisen, dass es meine persönliche Meinung ist.

Fangen wir mit dem wichtigsten an.

Die Schießereien in „Tombstone“ fühlen sich viel… wie soll ich sagen… wuchtiger an. Jeder Schuss ist eine Explosion, die Choreographie der Auseinandersetzungen sind viel besser in Szene gesetzt. Sei es jetzt die Schießerei am „O.K. Corall“ oder die fulminante Verfolgungsjagd von Wyatt gegen die Cowboys.

Als Höhepunkt möchte ich hier das Duell von Doc Holiday gegen Johnny Ringo nennen. Ich kann mich auf kein Duell in einem Western erinnern, welches mich so fesselte.

Dann sind da noch die Charakterzeichnungen.

Die „Cowboys“ werden in „Tombstone“ einfach viel besser dargestellt. Das sind echte Typen, welche einem sogar teilweise sympathisch sind. Naja, fast halt.

Auch die Brüder von Wyatt, Virgil und Morgan, gefallen mir in „Tombstone“ einfach besser. Das kann daran liegen, dass ich ein großer Fan von Sam Elliott und Bill Paxton bin.

Und die Laufzeit ist mit 130 Minuten im Rahmen des erträglichen. Wobei ich sagen muss, dass mir keinen Augenblick langweilig geworden ist.

Was macht „Wyatt Earp – Das Leben einer Legende“ besser?

Ich versuche es einmal so einfach wie möglich zu sagen: Dieser Film hat etwas Episches an sich.

Mir gefällt es, wenn auf die Charaktere das Hauptaugenmerk liegt. Und das ist hier der Fall.

Wir dürfen die Entwicklung von Wyatt Earp verfolgen. Von der Kindheit bis ins gesetzte Alter. Und der Film schafft das Kunststück, dass es keine Minute langweilig wird.

Man merkt, dass es vordergründig um das Leben von Wyatt geht und die Action erst an zweiter Stelle steht. Es kracht zwar auch hier ordentlich, aber das ist nicht der Hauptanspruch des Films.

Es müssen auch die großartigen Landschaftsaufnahmen erwähnt werden. Hier muss sich der Film auch vor dem Klassiker “Der mit dem Wolf tanzt“ nicht verstecken.

Mit einer Laufzeit von 180 Minuten ist der Film wahrlich kein Leichtgewicht. Aber, und das kommt bei mir selten vor, ich habe kein einziges Mal auf die Uhr gesehen. Der Film hat mich abgeholt und am Ende zufrieden entlassen.

Kevin Costner oder Kurt Russell?

Wer ist der bessere Wyatt Earp?

Hier möchte ich gerne zur Kernaussage dieses Artikels kommen. Ein Film steht und fällt nun mal mit seinem Hauptdarsteller. Überzeugt er nicht auf ganzer Linie, ist der Film meist zum Scheitern verurteilt. Das hat man schon bei der Serie „Vikings“ gesehen. Fällt der Hauptdarsteller aus, ist die Serie oder der Film zum Scheitern verurteilt.

Fangen wir mit Kurt Russell an.

Eigentlich hat er in „Tombstone“ den schwierigeren Part zu meistern, als sein Pendant Kevin Costner. In seinem Film liegt das Hauptaugenmerk deutlich mehr an der Action, als auf dem Charakter von Wyatt Earp. Mit diesem Handicap holt Russell aber das bestmögliche aus der Figur heraus.

Leider bleibt der Wyatt Earp in „Tombstone“ etwas blass und wird von dem überragendem Val Kilmer als „Doc Holiday“ locker an die Wand gespielt. Russells Figur wirkt immer etwas steif und nicht zu 100% authentisch. Aber dies kann man dem guten Kurt Russell nicht alleine ankreiden, das Drehbuch gibt leider nicht mehr her.

Achtung Spoiler:

Es gibt eine Szene, da konnte mich Kurt Russell voll überzeugen.

Als er gegen Ende des Films alleine auf die Cowboys losging und durch den Fluss watete. Wie Gerard Butler als „Leonidas“ gegen die Perser, so stürmte Russell alleine auf die Cowboys los und erledigte sie beinahe im Alleingang. Eine sehr starke Performance von Kurt Russell, so etwas hätte ich mir öfters im Film gewünscht.

Spoiler Ende

Kommen wir nun zu Kevin Costner.

Seit „Der mit dem Wolf tanzt“ ist er für mich DER Schauspieler für Western.

Natürlich kommt ihm entgegen, dass er viel mehr Zeit und Spielraum für seinen Wyatt Earp bekommen hat. Und das hat er voll genutzt.

Man kauft ihm die Rolle in jeder Sekunde ab. Sei es als naiver Jugendlicher oder als eiskalter Revolverheld. Costner spielt stets auf sehr hohem Niveau.

Auch optisch verkörpert er für mich den besseren Wyatt Earp. Wie schon gesagt, Kurt Russell wirkt immer ein wenig steif. Costner ist da schon viel….wie soll ich es beschreiben….geschmeidiger.

Und Costner muss, im Gegensatz zu Russell, den Film beinahe alleine tragen. Denn seine Nebenspieler lassen ihn teilweise schmählich im Stich. Da hat Kurt Russell mehr Unterstützung bekommen.

Für mich ist Kevin Costner der klar bessere Wyatt Earp. Kurt Russell ist sehr bemüht, kann aber seinem Konkurrenten in keiner Weise das Wasser reichen.

Und welcher Film ist jetzt besser?

Wer ist der bessere Wyatt Earp

Ok, Kostner ist der bessere Wyatt Earp.

Aber ist dadurch auch „Wyatt Earp – Das Leben einer Legende“ besser als „Tombstone“?

Das kommt sicher darauf an, was man von einem Film erwartet.

Kurt Russell steht in diesem Fall für die bei weitem bessere Action und die kürzere Laufzeit.

Kevin Costner steht für die ausgezeichnete Charakterdarstellung des Wyatt Earp und die hervorragenden Aufnahmen seines Kameramanns.  

Aber ein Film benötigt auch gute Nebendarsteller.

Hier hat „Tombstone“ die Nase weit voran.

Ich vergleich nur einmal die Darsteller des Doc Holiday.

In „Wyatt Earp – Das Leben einer Legende“ darf sich Dennis Quaid als todkranker Zahnarzt versuchen. Und macht seine Sache gut.

Nicht falsch verstehen, Quaid ist ein fantastischer Schauspieler. Und er legt seine Rolle als Doc Holiday auch sehr gut an. Aber er hat ein entscheidendes Handicap. Und das heißt Val Kilmer.

Ich verstehe ja bis heute nicht, wieso Kilmer für seine Doc Holiday in „Tombstone“ keinen Oscar gewonnen hat. Besser kann man den Doc nicht spielen.

Alleine seine Begegnungen mit Johnny Ringo sind ein Highlight im Western Genre. Oder sein neckischer Augenzwinker am „O.K. Corral“, einfach nur genial.

Aber auch die anderen Nebendarsteller gefallen mir in „Tombstone“ einfach besser.

Es gibt allerdings eine Ausnahme.

Die Rolle der Josie Marcus verkörpert Joanna Going bei weitem besser, als Dana Delany. Ich finde auch, dass die Chemie zwischen Kostner und Going bei weitem stimmiger war, als zwischen Russell und Delany.

Wer ist der bessere Wyatt Earp

Fazit:

Die Frage, wer ist der bessere Wyatt Earp, kann ich klar beantworten: Kevin Costner.

Kurt Russell macht einen sehr guten Job, aber er hat in keiner Phase das Charisma oder die Ausstrahlung von Costner.

Kevin Costner trägt den Film über drei Stunden beinahe im Alleingang. Seine Nebendarsteller unterstützen ihn nur sehr wenig.

Bei Kurt Russel verhält es sich anders. Val Kilmer ist der eigentliche Star des Films. Aber auch der restliche Cast braucht sich nicht verstecken.

Und was ist nun der bessere Film?

Für mich ist „Wyatt Earp – Das Leben einer Legende“ der eindrucksvollere Film. Der Streifen kommt dem Begriff „episch“ schon sehr nahe.

Tombstone“ ist dafür flotter und Action lastiger.

Für mich gehören beide Filme in eine gute Sammlung.

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