Westworld Staffel 2 Kritik
Die erste Staffel von Westworld war für mich ein wahres Meisterwerk. Eine unglaubliche Atmosphäre, ein überirdischer Soundtrack und eine geniale Story.
Jetzt habe ich mir die zweite Staffel von Westworld gegönnt. Und die Ernüchterung war groß.
Warum die zweite Staffel eine kleine Enttäuschung ist, aber ich sie euch doch empfehlen möchte, erfahrt ihr in meiner Westworld Staffel 2 Kritik.
Achtung Spoiler!! Solltet ihr die erste Staffel von Westworld noch nicht gesehen haben, solltet ihr nicht weiterlesen.
Ich versuche Spoiler über die zweite Staffel zu vermeiden, kleinere Spoiler können aber vorkommen.
Inhalt der zweiten Staffel.
Wir erinnern uns: Am Ende der ersten Staffel hat Dolores Dr. Robert Ford erschossen und mit ihm zahlreiche Vorstandsmitglieder von Delos.
Die Hosts verlassen den programmierten Pfad und töten Parkbesucher, Wissenschaftler, Kontrollorgane und Sicherheitspersonal.
Nach und nach streben alle Hosts zu einem geheimnisvollen Tor, welches irgendwo auf dem weitläufigen Parkgelände verborgen sein soll.
Ihnen stellt das mehrere hundert Mann starke Sicherheitspersonal von Dellos entgegen, welches aber nicht nur die Parkbesucher evakuieren möchte.
Maeve entdeckt eine neue Fähigkeit an sich, kann sie ihre Tochter diesmal retten?
Welchen Plan verfolgt Dolores wirklich und was für eine Rolle spielt Bernard, der nicht weiß, ob er gegenüber den Menschen oder doch den Hosts loyal sein soll.
Kritik
In der ersten Staffel von Westworld gab es einen roten Faden, welcher sich durch die gesamte Staffel zog. Dadurch konnte man der Handlung folgen und es baute sich immer mehr Spannung auf.
Diesen Faden gibt es in der zweiten Staffel nicht mehr. Beziehungsweise ist er an mehreren Stellen gerissen.
Stattdessen handelt es sich bei den einzelnen Episoden um Minigeschichten, welche erst im Staffelfinale miteinander verknüpft werden.
Nicht falsch verstehen, die Serie spielt nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau. Aber mir fehlt etwas von der Genialität der ersten Staffel.
Im Mittelteil der zweiten Staffel von Westworld kam bei mir sogar ein wenig Langeweile auf. Das ist immer ein schlechtes Zeichen.
Aber den größten Kritikpunkt gibt es um die zahlreichen temporären Zeitsprünge.
Die Geschichte von Bernard enthält so viele verschiedene Zeitelemente, dass man nie weiß, spielt das jetzt in der Vergangenheit oder doch in der Gegenwart. Eigentlich bin ich für solche Spielerein gerne zu haben, doch hier hat man es übertrieben.
Oder vielleicht bin ich einfach zu doof dafür.
Nach einiger Zeit habe ich nur mehr zugesehen. Es war mir schlicht egal, in welcher Zeit das Gesehene gerade spielt.
Zwei Episoden möchte ich hier gerne hervorheben. Eine, weil sie mir sehr gut gefallen hat. Die andere, weil sie für mich entbehrlich ist.
In Folge Fünf werden wir in die japanische Welt entführt. Es gibt neben Westworld also noch andere Welten. Wir kennen jetzt drei davon, die indische Welt durften wir auch schon sehen. Was mich zur Frage führt: Wie groß ist dieser Park eigentlich?
Aber zurück nach Japan. Die ist eine der besten Folgen für mich.
Alleine schon das asiatische Setting ist sehr beeindruckend. Aber wirklich genial ist der Cast. Besonders Hiroyuki Sanada als japanisches Pendant zu Rodrigo Santoro ist erwähnenswert. Für mich der charismatischste Darsteller der Serie. Hoffentlich sehen wir ihn bald wieder.
Folge Acht war dagegen für mich der Tiefpunkt der Serie.
Hier wird der Krieger der „Ghost Nation“ Akechta zur Hauptfigur. Und zwar eine gesamte Folge lang. Und das zieht sich.
Dabei ist diese Folge nicht unwichtig für die Staffel, da einige Puzzleteil richtig eingefügt werden. Aber für mich wirkte es teilweise wie eine gewaltsame Streckung der Staffel. Ich meine, die Story von Akechta hätte man auch in zehn Minuten erzählen können.
Aber das ist nur meine Meinung, ich habe in Foren viele User gesehen, welche diese Folge für die beste der zweiten Staffel halten.
Fazit:
Meine Westworld Staffel 2 Kritik fällt gemischt aus.
Von der Meisterleistung der ersten Staffel ist diese leider weit entfernt. Dafür gibt es mir zu viel Stückwerk und viel zu viele Zeitsprünge. Auch wenn sich am Ende alles perfekt zusammenfügt.
Aber das ist jammern auf hohem Niveau.
Viele andere Serien wären froh, wenn sie solch eine Leistung wie Westworld Staffel 2 hinbekommen würden.
Aber wenn sich HBO die Latte selbst so hochlegt, dann dürfen sie sich nicht wundern, wenn man ein wenig enttäuscht ist.
Trotzdem kann ich sie euch empfehlen, wenn ihr die erste Staffel gesehen habt. Aktuell läuft ja schon die dritte Staffel von Westworld und wir wollen doch wissen, wie es weitergeht.
Habt ihr die zweite Staffel von Westworld gesehen? Wie ist eure Meinung dazu?