KIN Film Kritik

Es gibt Filme, welche absolut unterschätzt werden. Einer davon ist der Science-Fiction Streifen „KIN“.

Ich habe ihn eher zufällig bei Amazon Prime entdeckt und ich war sehr positiv überrascht. Was dem Streifen aber zu einem Hit fehlt, möchte ich euch gerne in meiner KIN Film Kritik erklären.

Handlung

Teenager Eli (Myles Truitt) hat es nicht leicht.

Seine Mutter ist verstorben und sein Pflegevater Hal (Dennis Quaid) setzt (zu) hohe Ansprüche an ihn. Um sein Taschengeld aufzubessern, schleicht Eli nachts in verlassene Ruinen der Stadt um Kupferleitungen und ähnliches zu besorgen und zu verkaufen. Auf einem solcher Streifzüge findet er eine außergewöhnliche Waffe neben der Leiche seltsam gekleideter Soldaten.

Er versteckt sie zuhause vor seinem Vater und seinem heimgekehrten Bruder Jimmy (Jack Reynor), welcher einige Jahre im Knast saß. Jimmy schuldet dem Gangsterboss Taylor (James Franco) noch 60.000 Dollar. Er bittet seinen Vater um das Geld das Geld, doch dieser lehnt ab. Jimmy dreht gemeinsam mit Taylor ein Ding, welches jedoch schief geht und es Tote gibt.

Jimmy und Eli müssen ihr Elternhaus verlassen und begeben sich auf einen Roadtrip durch die USA, wo sie die Nachtclubtänzerin Milly (Zoe Kravitz) aufgabeln. Sie werden aber nicht nur von der Polizei verfolgt, auch Gangster und zwei mysteriöse Soldaten sind ihnen auf den Fersen.

In einem dramatischen Showdown muss Eli die geheimnisvolle Waffe benutzen, wodurch eine unglaubliche Kraft entfesselt wird.

ACHTUNG: AB HIER SIND SPOILER ENTHALTEN. SOLLTET IHR DEN FILM NOCH NICHT GELESEN HABEN, EMPFEHLE ICH EUCH DIREKT ZUM FAZIT ZU SPRINGEN.

Kein Actionfilm

KIN Film Kritik
Copyright: Constantin Film 2018

Wer sich den Trailer zu „KIN“ ansieht, könnte meinen, dass die geheimnisvolle Waffe im Mittelpunkt der Handlung steht.

Aber eigentlich steht die Beziehung der beiden ungleichen Brüder im Fokus. Jimmy, im Prinzip ebenfalls noch ein großes Kind, muss Verantwortung für seinen kleinen Bruder übernehmen. Dass Eli schon viel reifer als Jimmy ist, wird relativ schnell klar.

Als später noch Milly zu dem Duo hinzustößt, verbindet die beiden von Anfang an eine Freundschaft. Im Gegensatz zu anderen Filmen verliebt sie sich nicht in Jimmy, was „KIN“ angenehm anders macht.

Der Actionteil konzentriert sich hauptsächlich auf die letzte halbe Stunde. Aber dann überschlagen sich die Ereignisse und es wird wirklich spannend.

Guter Cast

KIN Film Kritik
Copyright: Constantin Film 2018

Die Schauspieler von „KIN“ erledigen ihre Sache Großteiles sehr gut.

Der Newcomer Myles Truitt überzeugt in seiner ersten Hauptrolle auf allen Ebenen. Von dem jungen Mann werden wir sicher noch mehr zu sehen bekommen.

Bei Jack Reynor muss ich immer an Chris Pratt denken. Irgendwie sehen sie sich ähnlich. Auch er spielt seinen Part tadellos.

Zoe Kravitz schlägt sich ebenfalls beachtlich. Sie kannte ich eigentlich gar nicht, aber bei dem Vater kann nur etwas Gutes rauskommen.

Allen die Show stiehlt aber James Franco.

Er verleiht seinen diabolischen Charakter die nötige Tiefe und jede Menge Charisma. Und er zeigt das Dilemma von kugelsicherem Glas in einer Polizeistation.

Der alte Haudegen Dennis Quaid fällt leider etwas ab. Seinen überkorrekten und untadeligen Vater spielt er sehr hölzern. Nicht seine stärkste Vorstellung.

Ein offenes Ende

KIN Film Kritik
Copyright: Constantin Film 2018

Ganz offensichtlich ist noch mindestens eine Fortsetzung von „KIN“ geplant.

Zumindest deutet das doch sehr offene Ende darauf hin.

Ich bin eigentlich kein großer Freund von einem open End in einem Film. Aber hier passt es irgendwie. Und es macht auf alle Fälle Lust auf mehr.

Man kann sich schön seine eigenen Gedanken dazu machen.

Von wo kommen die beiden Soldaten am Schluss? Kommen sie aus der Zukunft? Oder aus einem Paralleluniversum? Was es gar Eli als Erwachsener? Und welche Rolle hat das Universum für ihn noch vorgesehen?

Das bringt mich zum Filmtitel.

„KIN“ heißt aus dem Englischen übersetzt Familie, Verwandtschaft.

Aber welche Familie ist damit gemeint?

Ist es, wie offensichtlich, die Familie der beiden Brüder?

Oder ist es die Familie von Eli mit den Soldaten aus der Zukunft?

Eine interessante Frage.

Fazit

Meine KIN Film Kritik fällt sehr positiv aus.

Der Film besticht durch eine intelligente Handlung und einem großartigen Cast.

Die Actionszenen sind sehr gut umgesetzt und technisch einwandfrei.

Wer allerdings einen Actionfilm vermutet, wird enttäuscht sein. „KIN“ ist eine Mischung aus Familiendrama und Science-Fiction. Die geheimnisvolle Waffe ist eine nette Staffage, aber sicher nicht der Mittelpunkt des Films.

Einziger Kritikpunkt meinerseits ist der etwas zähe Mittelteil des Films.

Wer aber darüber hinwegsehen kann, bekommt mit „KIN“ einen sehr guten Science-Fiction Film mit viel Dialog und Beziehungskrisen.

KIN Film Kritik