Game of Thrones Staffel 8 Folge 5 Kritik

Ja, mir hat die fünfte Folge der achten Staffel ausgesprochen gut gefallen.

Und nein, ich verstehe die Hater in den diversen Foren überhaupt nicht.

Warum das so ist, möchte ich euch gerne in meiner Game of Thrones Staffel 8 Folge 5 Kritik erklären.

Die Nörgelei nervt

Wenn ihr auch schon ein gewisses Alter habt, wisst ihr bestimmt noch wie ruhig die Zeit ohne Internet war.

Man sah sich eine Serie oder einen Film an und plauderte danach mit Freunden oder Familie darüber. Heute wird jedes Detail in den Sozialen Medien oder in den diversen Foren in seine Einzelteile zerpflügt.

Einfach das Schauspiel genießen und seine eigene Meinung darüber bilden.

Fernsehen könnte so schön und entspannend sein.

Na toll, ich rege mich über die Nörgler auf und schreibe selbst eine Kritik über die erfolgreichste Serie aller Zeiten.

Sollte sich wer auf meine Seite verirren und diesen Artikel lesen, bitte ich um Nachsicht.

Sicher ist nicht alles perfekt in der aktuellen Staffel. Aber Hallo, das ist immer noch eine Fernsehserie und kein Kino Blockbuster. Zeigt mir eine TV Serie, welche nur ansatzweise die Qualität von Game of Thrones erreicht. Also mir fällt so schnell keine ein.

ACHTUNG: Der Text enthält SPOILER zu der fünften Folge. Solltet ihr diese noch nicht gesehen haben, bitte nicht weiterlesen.

Ich bin ja so allein.

Game of Thrones Staffel 8 Folge 5 Kritik
Danny sieht nicht gut aus

Unsere Wonder Woman Daenerys, kurz Danny genannt, fühlt sich Zunehmens isolierter von den anderen Protagonisten.

Nun, ist ja auch kein Wunder.

Zuerst verliert sie ihre wichtigsten Bezugspersonen, Jorah und Missandei, ihr zweites Kind wird vor ihren Augen abgeschossen und ihre Liebe zu Jon Schnee bleibt unerwidert.

Im Norden von Westeros begegnet ihr nur Ablehnung und/oder Angst.

Und ihre Berater Varys und Tyrion sind nicht ehrlich zu ihr. Varys hat sie sogar verraten und möchte lieber Jon am Eisernen Thron sehen.

Zu Beginn der Folge, sieht man wie er mit einem kleinen Mädchen spricht. Es geht darum, dass die Drachenlady nichts essen möchte. Ein Schelm wer denkt, dass Varys sie vergiften möchte.

Danny kommt natürlich hinter seinen Verrat und schenkt ihm dafür den Kuss des Drachen: Dracarys!

Danny wirkt hier geistig und auch äußerlich schon einigermaßen derangiert.

Nur verwunderlich, dass dies weder Jon noch Tyrion aufgefallen ist. Aber Loyalität macht ja bekanntlich blind.

Oh brother where art thou?

Game of Thrones Staffel 8 Folge 5 Kritik
Ein letzter Abschied

Der schönste der Lanister Familie, Jaime, hat sich ja in der vorigen Folge aufgemacht um seiner Geliebten/Schwester/Hassobjekt Cersei in der Stunde der Not beizustehen.

Dafür hat er sogar Sir Brienne in Winterfell zurückgelassen. Das zeigt von wahrer Liebe zu Cersei. Brienne ist edel und gutmütig. Aber ganz ehrlich, wer hat schon geglaubt, dass sie der Typ Frau ist, welcher Jaime gefällt?

Dummerweise wird er von Dannys Soldaten abgefangen und eingesperrt.

Aber da gibt es ja noch Bruder Tyrion.

Er ist für mich der stärkste Charakter in Game of Thrones. Großartig gespielt von Peter Dinklage.

Tyrion beschwört seinen Bruder, er solle ihre Schwester Cersei retten und gemeinsam mögen sie doch wegsegeln und ein neues Leben beginnen. Und er soll den Befehl geben, die Glocken in der Stadt läuten zu lassen. Das ist das Signal, dass sich Königsmund ergeben hat.

Er befreit Jaime und die beiden verabschieden sich unter Tränen. Man ahnt, dass es ein Abschied für immer sein wird. Ganz großes Gefühlskino.

Mögen die Spiele beginnen.

Game of Thrones Staffel 8 Folge 5 Kritik 1
Die Vorbereitungen für den Kampf

Inzwischen laufen die Vorbereitungen zur Verteidigung von Königsmund auf Hochtouren.

Man sieht die Zivilbevölkerung, welche sich in Sicherheit bringt. Hektisch laufen die Lannister Soldaten zu ihren Befestigungen. Und die Skorpione werden geladen und einsatzbereit gemacht.

Dies wirkt sehr realistisch, besonders die einfachen Menschen haben mein Mitgefühl. Denen ist es doch herzlichst egal, wer am eisernen Thron sitzt. Sie haben wahrlich andere Sorgen im Leben.

Auf der Gegenseite formieren sich die Truppen aus dem Norden. Bestehend aus Nordmännern, den Unbefleckten und ein paar überlebenden Dothraki Reitern.

Ich hätte nicht gedacht, dass nach dem Gemetzel von Episode 3 noch so viele Kämpfer übriggeblieben sind.

Ihnen gegenüber hat sich die Goldene Kompanie vor den Stadttoren aufgestellt. Sie sehen wahrlich sehr schick aus, ob sie auch gut kämpfen können?

Stuka Angriff

Game of Thrones Staffel 8 Folge 5 Kritik
Ein Schiff weniger

Euron Graufreud bereitet seine Eiserne Flotte auf den Kampf vor, als er am Himmel etwas wahrnimmt.

Er kann nicht genau erkennen was es ist, da es direkt aus der Sonne kommt. Als er Drogon und Danny erkennt, ist er geschockt.

Danny und ihr Drache jagen im Sturzflug auf die Schiffe von Euron zu, sodass diese keine Gelegenheit haben, ihre Ballisten in Stellung zu bringen.

Ich habe oft gelesen, dass dies unrealistisch sei. In Episode 4 hat Euron den kleinen Bruder von Drogon doch mit Leichtigkeit vom Himmel geholt. Und hier trifft eine ganze Flotte den Drachen nicht. Ganz ehrlich, das ist mir sowas von egal.

Der Überraschungsangriff von Danny wurde grandios in Szene gesetzt. Wer schon einmal einen besseren Drachenangriff im Fernsehen oder im Kino gesehen hat möge bitte die Hand heben. Ich noch nicht.

Brennen muss Salem

Game of Thrones Staffel 8 Folge 5 Kritik
Inferno

Derweil stehen sich die „guten“ Truppen des Nordens noch immer den „bösen“ Truppen von Cersei gegenüber.

Man kann förmlich die Spannung spüren.

Plötzlich explodiert das Stadttor hinter der Goldenen Kompanie förmlich in einem Feuerball. Drogon hat sich anständig ausgekotzt. Ein Großteil der Goldenen Kompanie wird gegrillt und der Rest läuft in Panik weg.

Also ehrlich, ich hätte die schicken Burschen gerne kämpfen gesehen. Nur einmal wenigstens. Das waren die beeindruckendsten aber gleichzeitig sinnlosesten Statisten in der Fernsehgeschichte.

Die Armee des Norden stürmt nun die Stadt. Erstaunlich wie wenig Gegenwehr die paar Lannister Soldaten ihnen bieten. Komisch, bei den Truppen des Nordens dachte ich, es währen weniger. Bei den Lannisters dachte ich, es währen viel mehr.

Inzwischen schaltet die fleißige Danny sämtliche Skorpione auf der Stadtmauer aus. Auch dies geschieht sehr eindrucksvoll und wohl einzigartig in der TV Geschichte.

Ding Dong.

Game of Thrones Staffel 8 Folge 5 Kritik
Glockenspiel

Zwischenzeitlich hat sich Jaime in die Stadt geschlichen um seine Schwester zu retten. Da aber alle Tore verschlossen sind, muss er einen Nebeneingang am Strand benutzen.

Auch Arya und Sandor Clegane sind schon in Königsmund. Erste will ja die böse Cersei erledigen und der Bluthund hat es auf seinen Zombiebruder abgesehen.

Die Nordtruppen sind bei ihrem Vorstoß auf den Rest der Lannister Armee gestoßen. Beide Seiten warten ab, keiner wagt es anzugreifen.

Vielmehr lauschen alle, ob nicht endlich die Glocken läuten und der Spuk vorbei ist. Besonders die Lannister Armee scheint nicht sonderlich motiviert zu kämpfen. Sie werfen ihre Schwerter in den Staub als Zeichen ihrer Kapitulation.

Jon ist sichtlich erleichtert, da er kein Blutbad will. Grauer Wurm scheint irgendwie neben sich zu stehen. Der Verlust seiner geliebten Missandei hat tiefe Narben in seinem Inneren hinterlassen.

Man hört immer wieder Stimmen, welche verlangen, doch endlich die Glocken zu läuten.

Tyrion beobachtet das Geschehen aus sicherer Entfernung und starrt ebenfalls auf die Glocken.

Inzwischen hat sich auch Danny mit ihrem Drogon auf der Stadtmauer niedergelassen und wartet auf das Zeichen.

Sie sieht nicht sehr gesund aus. Man kann ihren Zorn und die ganze Wut förmlich spüren.

Auf der Gegenseite beobachtet Cersei das Geschehen vom Roten Bergfried aus.

Obwohl die beiden Damen einige hundert Meter Luftlinie voneinander entfern sind, kann man die Spannung zwischen ihnen förmlich greifen.

Hier hat der Regisseur hervorragende Arbeit geleistet. Wer jetzt keine Gänsehaut bekommt, dem kann man nicht helfen.

Und dann, endlich, hallt das lang ersehnte Ding Dong durch die Stadt.

Die Glocken läuten, Königsmund ist gefallen.

Es muss keiner mehr sterben. Oder besser gesagt, es müsste keiner mehr sterben.

Aber da hat eine Dame was dagegen.

Das Grauen beginnt.

Game of Thrones Staffel 8 Folge 5 Kritik
Das Massaker beginnt

Was jetzt folgt, ist eine der brutalsten, aber gleichzeitig eine der beeindruckendsten Sequenz in einer TV Serie.

Danny hört die Glocken. Oh ja, daran besteht kein Zweifel. Man kann an ihrem Gesicht erkennen, dass sie innerlich zerrissen ist. Der Wahnsinn spiegelt sich in ihr. Der Wahnsinn, den sie immer unterdrücken wollte. Aber welcher immer präsent war. Jetzt bricht er aus ihr heraus. Und wie er aus ihr herausbricht.

Sie startet mit Drogon einen beispiellosen Vernichtungsfeldzug gegen Königsmund. Jeder Soldat, jeder Mann, jede Frau und sogar jedes Kind scheinen ihr Feind zu sein.

Sie fackelt alles ab.

Man sieht schreiende und brennende Kinder und Frauen. Es gibt kein Versteck, welches Drachenfeuer nicht verbrennen kann. Flucht scheint zwecklos, jeder kommt dran.

Tyrion sieht fassungslos zu.

Er erkennt seinen fatalen Irrtum, Danny die Treue geschworen zu haben. Alles woran er geglaubt hat, wird mit Drachenfeuer vernichtet.

Wahnsinn scheint ansteckend zu sein.

Grauer Wurm mutiert zur mordenden Bestie und tötet die sich schon ergebenden Lannister Soldaten. Und der Rest der Nordtruppe macht es ihm nach.

Jon versucht noch einzuschreiten, hat aber keine Chance und wird in dem Chaos mitgerissen.

Als Jon versucht seine Truppen aufzuhalten wirft ihm Grauer Wurm einen vernichtenden Blick zu. Ich denke mal, die beiden haben sich in der letzten Folge noch was zu sagen.

Die Truppen des Nordens sind nicht mehr zu halten.

Sie massakrieren Soldaten und Zivilisten. Frauen und Kinder nicht ausgenommen.

So werden aus den „Guten“ ganz schnell die „Bösen.

Typisch Game of Thrones halt.

Bruderkampf

Game of Thrones Staffel 8 Folge 5 Kritik
Schau mir in die Augen Bruder

Sandor und Arya haben es in den Roten Bergfried geschafft.

Sandor erkennt den Ernst der Lage und schickt Arya weg. Sie werde sonst hier sterben. Arya bedankt sich bei ihm und nennt ihn das erste Mal bei seinem Vornamen. Ich habe überhaupt das erste Mal gehört, dass ihn jemand Sandor nennt. Eine sehr berührende Szene.

Dann trifft Sandor auf seinen Zombiebruder Gregor. Dieser begleitet Cersei und ihre Hand Qyburn auf der Flucht aus dem Bergfried.

Bevor der Kampf der Clegane Brüder beginnt, tötet Gregor noch schnell Qyburn und Cersei flieht in die Katakomben.

Ganz ehrlich, dieser Bruderkampf hat mich nicht vom Hocker gerissen.

Ja, er war schön inszeniert. Mal flog Drogon am Himmel vorbei und ein anderes Mal krachte ein Stück Mauer herab.

Vielleicht lag es daran, dass man Sir Gregor das erste Mal ohne Helm sah. Er erinnerte mich stark an Darth Vader ohne Helm. Außerdem wirkte er aufgedunsen und einfach nur hässlich.

Sandor probierte wirklich alles. Er durchbohrte ihn. Er stach ihn mehrmals in den Hals und in den Körper. Ja nicht einmal ein Stich in den Schädel konnte den Zombie aufhalten.

Also stürzte er sich mit ihm vom Bergfried in die Flammen.

Ironie pur. Sandor hatte eigentlich nur vor Feuer Angst und genau das war sein Tod.

Sehr schade, er war mein heimlicher Lieblingscharakter.

Jaime Superman

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Aua

Jaime will gerade den Bergfried durch den Strandeingang betreten, da kommt ganz zufällig Euron daher.

Die beiden konnten sich ja nicht wirklich leiden und so kommt es zum Kampf zwischen ihnen.

Ein seltsam anmutender Twist.

Jaime hat seine besten Tage als Kämpfer lange hinter sich. Euron müsste ihn eigentlich locker besiegen.

Tja, falsch gedacht.

Jaime wird hier zu Superman.

Euron sticht ihn zweimal mit dem Messer in die Seite. Jeder normale Mensch wäre tot. Nicht so Jaime. Er rammt Euron noch das Schwert in den Bauch und geht zu seiner geliebte Cersei.

Dieser Plot war für mich der schwächste in fünften Folge.

Ich konnte den Charakter Euron nicht ausstehen. Und dieser sinnbefreite Kampf war das Sahnehäubchen für mich.

Gemeinsam sterben.

Game of Thrones Staffel 8 Folge 5 Kritik
Bis zum bitteren Ende

Natürlich findet Jaime seine geliebte Schwester.

Sie wollen über den Strand fliehen, nur leider sind alle Ausgänge inzwischen verschüttet.

Auch dieser Moment bescherte mir Gänsehaut.

Als sich das Geschwisterpaar umarmte, den Tod vor Augen und dazu spielt es den Lannister Song.

Dann stürzt die Decke ein und sie werden unter dem Schutt begraben.

Viele haben sich beschwert, dass Jaime eine unglaubwürdige Charakterentwicklung hinter sich hat. Das sehe ich ganz und gar nicht so.

Er hat immer seine Schwester geliebt.

Das Zwischenspiel mit Brienne hat daran nichts geändert.

Und ja, er hat sich geändert. In Staffel eins war er ein egoistischer Arsch. Aber er ist gereift und entwickelte Mitgefühl für andere.

Das änderte aber nichts an seiner Liebe zu Cersei.

Auch als er in den Norden ging, tat er dies aus einem edlen Grund. Er gab sein Wort, gegen die Untoten zu kämpfen. Und er hielt sein Wort.

Aber sein Leben wurde von der Liebe zu seiner Schwester dominiert. Bis hin zu ihrem gemeinsamen Ableben.

Ein sehr passendes Ende für die Beiden.

Ein weißes Ross

Game of Thrones Staffel 8 Folge 5 Kritik
Einfach nur schön

Arya überlebt die ganze Apokalypse.

In beeindruckenden Bildern begleiten wir sie durch die Straßen von Königsmund, wo das Chaos herrscht.

Kinder und ihre Mütter verbrennen vor ihren Augen. So viele Unschuldige sieht sie sterben.

Sie selber wird bewusstlos und erwacht in einer toten Stadt.

Keine Menschenseele mehr weit und breit. Nur verkohlte Leichen pflastern den Weg.

Aus dem Nichts erscheint ein weißes Pferd.

Sie streichelt das Pferd und reitet auf ihm davon.

Klingt jetzt ganz schön kitschig. Und das ist es auch. Aber visuell einfach grandios in Szene gesetzt. Mitunter die vielleicht schönsten Bilder einer TV Serie.

Fazit:

Meine Game of Thrones Staffel 8 Folge 5 Kritik fällt sehr positiv aus.

Im Gegensatz zu vielen anderen, finde ich die achte Staffel sehr gelungen.

Ja, das Tempo ist mitunter sehr hoch und es fehlen oft die dringlichen Charaktermomente.

Aber es wirkt nichts unglaubwürdig oder gekünstelt.

Der größte Kritikpunkt an der aktuellen Folge ist ja, dass sich Danny zu schnell und unglaubwürdig in die Mad Queen verwandelt.

Das halte ich für absoluten Nonsens.

Dass der Wahnsinn in ihr schlummert kann man schon seit Staffel Eins beobachten. Es gab immer Situationen, wo sie am durchdrehen war. Aber da konnten sie ihre Freunde und Berater noch zügeln.

Wen hat sie jetzt noch?

Zwei ihrer Kinder sind tot. Ihre engste Vertraute ist tot. Ihr Freund gab sein Leben um sie vor den Wiedergängern zu schützen. Ihre Berater sind alles andere als ehrlich zu ihr. Ihre große Liebe hat sich abgewandt von ihr. Das Volk hasst sie.

Es war also Zeit für die Mad Queen.

Warum musste sie Königsmund abfackeln und alle töten?

Ist jetzt nur eine Vermutung von mir. Aber Meereen war ihr vielleicht eine Warnung. Dort befreite sie das Volk und was war der Dank? Die Söhne der Harpyie töteten viele ihrer Soldaten und sie kam selbst nur knapp mit dem Leben davon.

Wenn sie Königsmund vernichtet, kann sie der nächsten Generation eine gütige Herrscherin sein.

Die Folge war auf alle Fälle eine der besten von Game of Thrones